3.110 Verletzungen und Vergiftungen nach Geschlecht
Eckdaten
Verletzungen und Vergiftungen (S00 - T98) | Einheit | Insgesamt | Weiblich | Männlich |
---|---|---|---|---|
Krankenhausfälle | Anzahl | 93.259 | 48.708 | 44.551 |
Arbeitsunfähigkeitsfälle der AOK PLUS-Pflichtmitglieder |
Anzahl | 197.546 | 77.483 | 120.063 |
Medizinische und sonstige Leistungen zur Teilhabe unter 65 Jahre | Anzahl | 2.304 | 908 | 1.396 |
Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit | Anzahl | 124 | 47 | 77 |
Sterblichkeit | Anzahl | 3.424 | 1.520 | 1.904 |
Datenquellen: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Krankenhausstatistik: Teil II - Diagnosen (Patientenwohnort: Sachsen, Krankenhausstandort: Sachsen), Todesursachenstatistik, Bevölkerungsstatistik;
AOK Plus: KG 8-Statistik;
Deutsche Rentenversicherung Bund: Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung, Statistik über abgeschlossene Leistungen zur Teilhabe
Letzte Aktualisierung: 16.04.2025
Ausführliche Datentabelle zum Download
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Metadatenbeschreibung
Datenhalter
Datenquelle
Vergleichbar mit den WHO-Indikatoren 1720 110102 SDR, external causes, injury & poisoning, all ages/100 000 population/male/female. Im OECD-Indikatorensatz gibt es entsprechende Indikatoren zu Health Care Utilisation, Discharge rates by diagnostic categories, Injury & poisoning. Der Indikator ist nur bedingt vergleichbar mit dem EU-Indikator Morbidity, disease-specific, Diseases/disorders of large impact, Road traffic injuries, da die Straßenverkehrsunfälle nur eine Teilmenge aller Unfälle sind und die Kodierung in Deutschland für Unfallmorbidität nach den Verletzungen (Kapitel XIX der ICD-10) erfolgt. Im bisherigen Indikatorensatz gab es den Indikator 3.31 mit einer zeitlichen Übersicht über das Morbiditätsgeschehen bei Verletzungen und Vergiftungen, es fehlte die Altersstandardisierung.
Periodizität
Jährlich, 31.12.
Validität
Die stationären Behandlungsdiagnosen werden von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten nach dem Hauptanlass des Krankenhausaufenthaltes kodiert, die Todesursachen werden nach den zu Grunde liegenden äußeren Ursachen von Morbidität und Mortalität im Statistische Landesamt Sachsen kodiert. Es wird davon ausgegangen, dass Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle ausreichend gut kodiert werden. Die Arbeitsunfähigkeitsstatistik und die Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung gelten als valide, da sie durch Einzelprüfungen von Kodierungen der Ärzte und zusätzliche Plausibilitätskontrollen sicherstellen, dass nur zulässige Diagnosen kodiert werden. Alle aufgeführten Morbiditäts- und Mortalitätsdaten beziehen sich auf den Wohnort, für die Ratenbildung bei Arbeitsunfähigkeit, medizinischer Rehabilitation und Rentenzugängen wird eine spezifische Bezugspopulation zu Grunde gelegt.
Kommentar
Während die Krankenhausstatistik, die Arbeitsunfähigkeitsstatistik und die Statistiken der gesetzlichen Rentenversicherung auf dem Kapitel XIX Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (S00 - T98) der ICD-10 beruhen, basieren die amtlichen Publikationen der Todesursachenstatistik grundsätzlich auf dem Kapitel XX der ICD-10: Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität (V01 - Y98), der vormals sog. E-Klassifikation (ICD-9). Mit dieser Klassifikation werden äußere Ursachen von Verletzungen und Vergiftungen beschrieben wie Eisenbahnunfälle, Kraftfahrzeugunfälle, Zwischenfälle bei chirurgischen Eingriffen, Unfälle durch Hitze und Kälte, Ertrinken, Suizid usw. Unfälle und Vergiftungen werden in der Krankenhausdokumentation und auf Todesbescheinigungen sowohl als Unfälle als auch als Verletzung beschrieben, jedoch nur unikausal kodiert. Bei Datenanalysen ist unbedingt zu beachten, welche Klassifikation verwendet wurde.
Ab dem 1. 1. 2003 umfasst die Diagnosestatistik erstmals die Daten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten, das entspricht 58 % alle Vorsorge und Rehabilitationseinrichtungen. Sie werden ab dem Berichtsjahr 2003 jährlich erhoben. Es werden alle Altersgruppen von 0 bis 85 und älter erhoben, während die Rehabilitationsleistungen des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger nur für Personen im erwerbsfähigen Alter von unter 20 bis 64 Jahre gelten. Die Diagnosestatistik liegt nach Wohnort der behandelten Patienten vor.
Die Organisation der gesetzlichen Rentenversicherung wurde durch das Gesetz zur Organisationsreform in der gesetzlichen Rentenversicherung (RVOrgG) ab 1.10.2005 grundlegend neu strukturiert. Die Aufgaben der gesetzlichen Rentenversicherung werden ab dem Zeitpunkt von zwei Bundesträgern sowie Regionalträgern unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung wahrgenommen.
Einer der Bundesträger und gleichzeitig Datenhalter für die Indikatoren zu Rentenzugängen und Leistungen zur medizinischen Rehabilitation ist die Deutsche Rentenversicherung Bund, ein Zusammenschluss der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) und des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR). Grundlagen der Statistik der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung sind im Sozialgesetzbuch Sechstes Buch (SGB VI) enthalten.
Der vorliegende Indikator ist ein Ergebnisindikator.
Verletzungen und Vergiftungen
Verletzungen bilden eine häufige Ursache ambulanter und stationärer Behandlung. Sie führen häufig zu Arbeitsunfähigkeit, zu Erwerbs- und Berufsunfähigkeit, häufig auch zu lebenslanger Behinderung, zur Einschränkung der Lebensqualität und zum Verlust von Lebensjahren durch vorzeitigen Tod (s. auch Indikator 3.12). Diese Zahl verlorener Lebensjahre infolge von Unfällen ist größer als diejenige durch Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Den größten Anteil an Verletzungen nimmt das Unfallgeschehen ein. Einen Schwerpunkt stellen Unfälle in Heim und Freizeit dar, weil diese im Vergleich zu Arbeits- und Verkehrsunfällen häufiger auftreten.
Inhalt
Im Einzelnen werden nach Geschlecht ausgewiesen:
- Krankenhausfälle (alle Altersgruppen von 0 bis 85 und mehr Jahren) inklusive Stundenfälle, d. h. einschließlich der Patientinnen und Patienten, die stationär aufgenommen, aber am gleichen Tag wieder entlassen bzw. verlegt wurden oder verstorben sind,
- Arbeitsunfähigkeitsfälle der AOK PLUS,
- Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, die von den Rentenversicherungsträgern (ohne Kranken-, Unfallversicherungen, Sozial- oder Versorgungsämter) im Berichtsjahr erbracht wurden (Personen im erwerbsfähigen Alter, d. h. die unter 20- bis 64-Jährigen) und
- Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit (voll und teilweise erwerbsgeminderte Personen), wenn die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind,
- Sterbefälle.
ICD 10 Kapitel XIX
Der Indikator weist die geschlechtsspezifische Erkrankungshäufigkeit von Verletzungen und Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (S00 – T98) in der zeitlichen Entwicklung aus. Alle Angaben erfolgen in absoluten Zahlen, je 100 000 Personen der Wohnbevölkerung bzw. der kranken- oder rentenversicherten Bevölkerung und in altersstandardisierten Raten.