3.90 Krankheiten des Kreislaufsystems nach Geschlecht
Eckdaten
Krankheiten des Kreislaufsystems (I00 - I99) | Einheit | Insgesamt | Weiblich | Männlich |
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Krankenhausfälle | Anzahl | 124.830 | 56.316 | 68.514 |
Arbeitsunfähigkeitsfälle der AOK PLUS-Pflichtmitglieder |
Anzahl | 68.267 | 32.443 | 35.824 |
Medizinische und sonstige Leistungen zur Teilhabe unter 65 Jahre | Anzahl | 3.752 | 1.029 | 2.723 |
Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit | Anzahl | 772 | 250 | 522 |
Sterblichkeit | Anzahl | 22.820 | 12.387 | 10.433 |
Datenquellen: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Krankenhausstatistik: Teil II - Diagnosen (Patientenwohnort: Sachsen, Krankenhausstandort: Sachsen), Todesursachenstatistik, Bevölkerungsstatistik;
AOK Plus: KG 8-Statistik;
Deutsche Rentenversicherung Bund: Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung, Statistik über abgeschlossene Leistungen zur Teilhabe
Letzte Aktualisierung: 16.04.2025
Ausführliche Datentabelle zum Download
- Krankheiten des Kreislaufsystems nach Geschlecht, Datei ist nicht barrierefrei (*.xlsx, 21,34 KB) Letzte Aktualisierung: 16.04.2025
Metadatenbeschreibung
Datenhalter
- Statistische Landesämter
- Verband Deutscher Rentenversicherungsträger
Datenquelle
- Krankenhausstatistik, Teil II - Diagnosen
- Todesursachenstatistik
- Statistik über abgeschlossene Leistungen zur Teilhabe
- Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung
Vergleichbar mit den WHO-Indikatoren 1320-1322 090102 SDR, diseases of circulatory system, all ages/100 000/male/female, 2450 992923 Hospital discharges, circulatory system, diseases/100 000. Im OECD-Indikatorensatz gibt es entsprechende Indikatoren zu Mortality, Morbidity, Diseases of circulatory system. Es sind keine vergleichbaren EU-Indikatoren vorhanden. Im bisherigen Indikatorensatz gab es keine vergleichbaren Angaben mit einer Übersicht über das Morbiditätsgeschehen bei Kreislauf-Erkrankungen.
Periodizität
Jährlich, 31.12.
Validität
Als Basis für die Erfassung der Arbeitsunfähigkeitsfälle und -tage wird die Bestätigung der Arbeitsunfähigkeit durch den Arzt herangezogen. Die für den Indikator verwendeten Statistiken zur Arbeitsunfähigkeit, der Krankenhausaufenthalte, zur medizinischen Rehabilitation und zu den Rentenzugängen unterliegen Validitätsprüfungen und Qualitätssicherungsprogrammen. Die Todesursachenstatistik weist eine gute Validität auf.
Kommentar
Es wird von einer guten Datenqualität der kodierten Arbeitsunfähigkeitsfälle ausgegangen. Der Indikator zeigt alters- und geschlechtsabhängige Unterschiede in der Häufigkeit der Inanspruchnahme einer Arbeitsunfähigkeit und hinsichtlich der durchschnittlichen Dauer einer Arbeitsunfähigkeit auf. Änderungen in der Häufigkeit von Krankenhausfällen können nicht zwangsläufig auf eine Veränderung der Morbidität zurückgeführt werden. So führen z. B. Mehrfachbehandlungen von Patienten zu derselben Krankheit zu Mehrfachzählungen. Für alle Rehabilitationsleistungen besteht Berichtspflicht, so dass von einer Vollständigkeit der Daten ausgegangen werden kann. Die Qualität der Daten wird durch Qualitätssicherungsprogramme gesichert. Durch Einzelprüfungen von Kodierungen der Ärzte und zusätzliche Plausibilitätskontrollen wird sichergestellt, dass nur zulässige Diagnosen kodiert werden. Die Diagnosestatistik liegt nach Wohnort der behandelten Patienten vor, es handelt sich um eine Fallstatistik. Altersstandardisierte Raten werden für die Krankenhausfälle und die Sterblichkeit zusätzlich angegeben. Der Indikator gilt als valide.
Es handelt sich um einen Ergebnisindikator.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Ca. 50 % aller Todesfälle werden durch einen Herzinfarkt oder andere Krankheiten des Kreislaufsystems ausgelöst. Vor allem ältere Menschen sind von Kreislauf-Erkrankungen betroffen.
Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der wachsenden Anzahl chronischer Herzerkrankungen ist deshalb mit einer weiteren Zunahme dieser Krankheiten zu rechnen. Störungen des Herz-Kreislauf-Systems manifestieren sich bereits in jüngeren Jahren (im Alter unter 50 Jahren). Zu den Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Übergewicht, Rauchen, Diabetes und die Arteriosklerose.
Die Behandlung der Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht hohe Kosten. Der Anteil der Herz-Kreislauf-Mittel beträgt rund ein Viertel der gesamten Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung. Hinzu kommen die Aufwendungen für die Rehabilitation der Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten, die nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus weiterhin betreut werden müssen sowie die operativen Eingriffe.
ICD 10 - Kapitel IX
Der Indikator weist verschiedene Aspekte der Morbidität und Mortalität bei Krankheiten des Kreislaufsystems (ICD-10 I00 - I99) in der zeitlichen Entwicklung und nach Geschlecht aus.
Inhalt
Im Einzelnen werden nach Geschlecht unterschieden aufgeführt:
- Krankenhausfälle inklusive Stundenfälle, d. h. einschließlich der Patientinnen und Patienten, die stationär aufgenommen, aber am gleichen Tag wieder entlassen bzw. verlegt wurden oder verstorben sind,
- Behandlungsfälle in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen ohne Stundenfälle (alle Altersgruppen von 0 bis 85 und mehr Jahren),
- Arbeitsunfähigkeitsfälle der Betriebskrankenkassen,
- Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, die Personen im erwerbsfähigen Alter, d. h. die unter 20- bis 64-Jährigen von den Rentenversicherungsträgern (ohne Kranken-, Unfallversicherungen, Sozial- oder Versorgungsämter) im Berichtsjahr erbracht wurden und
- Rentenzugänge wegen verminderter Erwerbsfähigkeit (voll und teilweise erwerbsgeminderte Personen im erwerbsfähigen Alter, d. h. die unter 20- bis 64-Jährigen), wenn die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind.
Alle Angaben erfolgen in absoluten Zahlen, je 100 000 Personen der Wohnbevölkerung bzw. der kranken- oder rentenversicherten Bevölkerung und in altersstandardisierten Raten.