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4.7 Alkoholkonsum (Anteil der Befragten in Prozent) in Deutschland und Sachsen nach Alter, Bildung und Geschlecht

Eckdaten

2014/2015
Merkmal Einheit Männlich Weiblich
Nie-Trinker in Deutschland Prozent 10,3 16,9
kein wöchentlicher Konsum in Deutschland Prozent 30,3 47,1
kein Risikokonsum in Deutschland Prozent 41,1 22,2
Risikokonsum in Deutschland Prozent 18,2 13,8
Nie-Trinker in Sachsen Prozent 7,3 14,7
kein wöchentlicher Konsum in Sachsen Prozent 21,8 46,2
kein Risikokonsum in Sachsen Prozent 48,2 25,6
Risikokonsum in Sachsen Prozent 22,6 13,5

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Datenquelle: Gesundheit in Deutschland aktuell - Telefonischer Gesundheitssurvey (GEDA), Robert Koch-Institut; Stand 16. Juni 2017

Letzte Aktualisierung: 12.05.2022

Ausführliche Datentabelle zum Download

Metadatenbeschreibung

Datenhalter

Robert Koch-Institut (RKI)

Datenquelle

Telefonischer Gesundheitssurvey GEDA

Bundes-Gesundheitssurvey 1998

Keine Vergleichbarkeit mit Indikatoren der WHO, der OECD und der EU. In der zweiten Fassung des GMK-Indikatorensatzes von 1996 gab es keinen vergleichbaren Indikator.

Periodizität

Mehrjährlich

Validität

Bei der Studie »Gesundheit in Deutschland aktuell« GEDA handelt es sich um eine repräsentative Befragung der deutschsprachigen, erwachsenen Wohnbevölkerung in Privathaushalten, die über einen Festnetzanschluss verfügt. Bei GEDA wurde das Erhebungsgebiet nach NIELSEN-Gebieten stratifiziert (2).

Zur Methodik siehe www.geda-studie.de.

Die Daten des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 beruhen auf einer für Deutschland repräsentativen Wohnbevölkerungsstichprobe für die Altersgruppe 18 – 79 Jahre. Es wurden 7 124 Personen befragt und untersucht. Zur Methodik siehe (1). Die von den Befragten selbst gemachten Angaben sind nicht sehr zuverlässig, die angegebenen Trinkmengen sind eher zu niedrig ausgewiesen (underreporting).

Kommentar

Alkoholkonsum nach Alter, Sozialstatus und Geschlecht wird als Bundes-/Länderindikator geführt.  Folgende Publikationen wurden für die Auswahl und Interpretation des Indikators zu Grunde gelegt:
(1) Direktzitat: http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsF/Geda2012/Alkoholkonsum.pdf?__blob=publicationFile.

(2) Direktzitat http://www.gbe-bund.de/pdf/GEDA_Methodik.pdf.

Der Indikator zählt zur Gruppe der Gesundheitsdeterminanten.

Alkohol stellt hierzulande neben Tabak das Suchtproblem Nr. 1 dar. Der Konsum von Alkohol kann mit vielfältigen Gefahren für die Gesundheit einhergehen. Insbesondere gesteigerter und chronischer Alkoholkonsum kann zu einer Vielzahl von Gesundheitsstörungen und Krankheiten führen. Die Gefährdung ist im Wesentlichen über den Alkoholmissbrauch gegeben, der über eine akute Vergiftung hinausgeht. Bei der Alkoholabhängigkeit müssen nachweisbare Symptome hinzukommen (1). Als Folge eines übermäßigen, chronischen Alkoholkonsums treten die sogenannten klassischen Alkoholkrankheiten (u. a. Alkoholpsychosen, Leberzirrhose) auf. Gleichzeitig trägt der Alkoholkonsum zur Entstehung anderer Krankheiten bei (u. a. Krebserkrankungen der oberen Verdauungswege). Der Alkoholkonsum ist alters-, geschlechts- und sozialstatusabhängig.

Alkoholkonsum (2014/2015)

Alkoholkonsum bei Erwachsenen in Deutschland: Riskante Trinkmengen
Als Konsum riskanter Alkoholtrinkmengen ("Risikokonsum") wird ein Konsummuster bezeichnet, welches das Risiko von schädlichen Konsequenzen für die körperliche und psychische Gesundheit erhöht. Die Grenzwerte für eine riskante Alkohol-Trinkmenge liegen bei durchschnittlich mehr als 10 - 12 g pro Tag für Frauen und 20 - 24 g für Männer. In der Studie "Gesundheit in Deutschland aktuell" 2014/2015-EHIS (GEDA 2014/2015-EHIS) wurde zur Erfassung von Frequenz und Menge des Alkoholkonsums das Instrument aus dem Europäischen Health Interview Survey (EHIS) eingesetzt. In diesem, an den Alcohol Use Disorder Identification Test - Consumption Questions (AUDIT-C) angelehnten Instrument, wird zunächst die Häufigkeit des Alkoholkonsums in den letzten zwölf Monaten ermittelt und anschließend, differenziert nach Wochentagen (Montag bis Donnerstag) und Wochenende (Freitag bis Sonntag), die Menge des Alkoholkonsums auf der Basis von Standardgetränken erfasst. Aus diesen Angaben lässt sich bei den wöchentlichen Konsumentinnen und Konsumenten der Konsum in g Reinalkohol/Tag bestimmen sowie der Anteil der Personen, welche die Grenzwerte (Konsum von mehr als 10 g Reinalkohol/Tag bei Frauen, von mehr als 20 g Reinalkohol/Tag bei Männern) über- bzw. unterschreiten (Kategorien "Risikokonsum" und "Kein Risikokonsum"). Zusätzlich wird der Anteil der Personen, die Alkohol nie oder nicht in den vergangenen 12 Monaten konsumierten (Kategorie "Nie-Trinker") und derjenigen, die nicht wöchentlich Alkohol konsumieren (Kategorie "Kein wöchentlicher Konsum"), ausgewiesen.

Alkoholkonsum (2009-2012)

Zur Erfassung des Alkoholkonsums wurde in der GEDA-Studie der aus drei Fragen bestehende Alcohol Use Disorder Identification Test-Consumption (AUDIT-C) eingesetzt (Bush et al. 1998):

1. „Wie oft nehmen Sie ein alkoholisches Getränk, also z.B. ein Glas Wein, Bier, Mixgetränke, Schnaps oder Likör zu sich? Antwortkategorien: nie; einmal pro Monat oder seltener; 2- bis 4-mal im Monat; 2- bis 3-mal die Woche;
4-mal die Woche oder öfter.“

2. „Wenn Sie Alkohol trinken, wie viele alkoholische Getränke trinken Sie dann üblicherweise an einem Tag? Mit einem alkoholischen Getränk meinen wir eine kleine Flasche Bier mit 0,33l, ein kleines Glas Wein mit 0,125l, ein Glas Sekt, einen doppelten Schnaps oder eine Flasche Alkopops. Die Antwortkategorien waren: 1 bis 2; 3 bis 4; 5 bis 6; 7 bis 9; 10 und mehr alkoholische Getränke.“

3. „Wie oft trinken Sie sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit, z.B. beim Abendessen oder auf einer Party?“ Hinweis: Ein alkoholisches Getränk entspricht wieder einer kleinen Flasche Bier 0,33l, einem kleinen Glas Wein mit 0,125l, einem Glas Sekt, einem doppelten Schnaps oder einer Flasche Alkopops.

Die Antwortkategorien waren: nie; seltener als einmal im Monat; jeden Monat; jede Woche; jeden Tag oder fast jeden Tag. Sie wurden jeweils aufsteigend von 0 bis 4 gewertet. Der minimale AUDIT-C Summenwert war somit 0 und der maximale Wert 12. Als Risikokonsum gemäß AUDIT-C wurde nach Bildung des Summenscores aus den einzelnen Items des AUDIT-C ein Wert von ≥4 bei Frauen und ≥5 bei Männern gewertet. Ein Summenwert von 1 bis 3 bei Frauen und von 1 bis 4 bei Männern wurde als moderater Alkoholkonsum und der Wert 0 als Nie-Trinker klassifiziert (1) (Gual et al. 2002; Reinert, Allen 2007).

Alkoholkonsum (1998)

Konsumentengruppen nach Alkoholkonsum in g Alkohol pro Tag

 

Frauen

Männer

Risikoarmer Konsum

<=20

<=40

Riskanter Konsum

>20 bis <=40

>40 bis <=60

Gefährlicher Konsum

>40 bis <=80

>60 bis <=120

Hochkonsum

>80

>120

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit. Alkoholkonsum und alkoholbezogene Störungen in Deutschland (2)

Eine besondere Gefährdung der Gesundheit ist bei einem Tagesverbrauch von mehr als 40 g (Frauen) bzw. von mehr als 60 g Alkohol (Männer) gegeben.

Alle Teilnehmer des Bundes-Gesundheitssurveys wurden gefragt, wie häufig sie in den letzten 12 Monaten Bier, Wein und hochprozentige alkoholische Getränke zu sich genommen haben und wie viel an diesen Tagen üblicherweise von diesen Getränken konsumiert wurde. Es wurde differenziert nach Genuss von Bier, Wein, Sekt, Obstwein und hochprozentigen alkoholischen Getränken (Rum, Weinbrand, Likör, klare Schnäpse u. ä.) gefragt. Für jede dieser drei Kategorien wurden üblich verwendete Maße 0,5 bzw. 0,3 l Bier, 1 bis 10 kleine Gläser Schnaps als Orientierung vorgegeben. Anschließend wurde die Gruppe von Teilnehmern identifiziert, die täglich alkoholische Getränke konsumiert und der Tagesverbrauch in dieser Gruppe bestimmt (zur Berechnung vgl.: Metadatenbeschreibung zu Indikator 4.6.).

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