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3.28 Arbeitsunfähigkeitsfälle, Arbeitsunfähigkeitstage und Krankenstand der GKV-Pflichtmitglieder nach Geschlecht

Eckdaten

2022
Merkmal Einheit Insgesamt Männlich Weiblich
Arbeitsunfähigkeitsfälle Anzahl 5.739.690 2.902.045 2.837.645
Arbeitsunfähigkeitstage Anzahl in 100.000 Tagen 756 382 374
Tage je Fall Anzahl 13,2  13,2  13,2
Krankenstand Prozent 6,7  6,4  7,1

         
Datenquellen: Spitzenverband der GKV, Krankenkassen mit Hauptsitz in Sachsen (AOK PLUS und IKK classic); KG 2-Statistik und KM 13-Statistik 

Letzte Aktualisierung: 16.02.2024

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Metadatenbeschreibung

Datenhalter

Spitzenverband der GKV

Krankenkassen mit Hauptsitz in Sachsen AOK PLUS, IKK classic sowie bis 2014 BKK Medicus

Datenquelle

KG 2-Statistik
KM 13-Statistik

Der Indikator ist mit dem WHO-Indikator 2700  040102 Absenteeism from work due to illness, days per employee per year und mit dem OECD-Indikator Sickness benefits nicht direkt vergleichbar. Im EU-Indikatorensatz werden Indikatoren zu Absenteeism from work geführt. Im bisherigen Indikatorensatz gab es keinen vergleichbaren Indikator.

Periodizität

Jährlich, 31.12.

Validität

Auf der Grundlage der Meldungen an die gesetzlichen Krankenversicherer werden im Rahmen der Krankheitsartenstatistik der GKV die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle und der Arbeitsunfähigkeitstage nach Art der Krankheit, des Alters und des Geschlechts der Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung ausgewiesen. Die Krankenkassen erstellen ihre Statistik anhand der Abrechnungsdaten von Pflichtmitgliedern. Unberücksichtigt bleiben dabei aber die mitversicherten Familienangehörigen, Rentner, Studenten, Jugendlichen und Behinderten, Künstler, Wehr-, Zivil- und Grenzschutzpflichtdienstleistende, landwirtschaftliche Unternehmer sowie Vorruhestandsgeldempfänger, da für diese Gruppen in der Regel keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von einem behandelnden Arzt ausgestellt werden. Die Arbeitsunfähigkeitsfälle werden mit Abschluss der Arbeitsunfähigkeit gezählt. Das bedeutet, dass ein Arbeitsunfähigkeitsfall, der sich über die Jahreswende hinaus erstreckt, erst im Folgejahr statistisch berücksichtigt wird. Alle Arbeitsunfähigkeitstage eines Arbeitsunfähigkeitsfalles werden dem Jahr zugeordnet, in dem auch der Fall gezählt wird. Krankenstände im Rahmen der Inanspruchnahme der gesetzlichen Karenztage - wenn eine Arbeitnehmerin/ein Arbeitnehmer nicht mehr als drei Arbeitstage in Folge fehlt und dafür auch keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung beim Arbeitgeber einreicht - werden nicht erfasst, um Verzerrungen zu vermeiden (Quelle: AOK). Der Indikator gilt als valide.

Kommentar

Aus dem Arbeitsunfähigkeitsgeschehen können sich sowohl Hinweise auf die menschlichen Organe und funktionalen Systeme ergeben, die besonders von arbeitsbedingten Einwirkungen betroffen sind, als auch auf das Unfallgeschehen. Das Verhältnis der Arbeitsunfähigkeitstage, Arbeitsunfähigkeitsfälle und des Krankenstandes gibt einen Hinweis darauf, ob akute Erkrankungen vorliegen.

Der vorliegende Indikator ist ein Ergebnisindikator.

Auswertungen von Daten zur Arbeitsunfähigkeit stellen für die Bereiche Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin eine wichtige Informationsbasis dar. Durch den krankheitsbedingten Produktionsausfall bei Lohnfortzahlung ist dieser Indikator auch ökonomisch von hoher Bedeutung.

Arbeitsunfähigkeit

Arbeitsunfähigkeit liegt vor, wenn Versicherte aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, ihrer Erwerbstätigkeit nachzugehen (Quelle: RKI). Es muss dabei eine vollständige Arbeitsunfähigkeit bestehen (§ 1 Abs. 3 MB/KT). Die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle gibt an, wie häufig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Berichtszeitraum arbeitsunfähig waren.

Arbeitsunfähigkeitstage

Arbeitsunfähigkeitstage bezeichnet die Anzahl der Arbeitstage von GKV-Pflichtmitgliedern, die aufgrund einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit nicht geleistet werden können.

Krankenstand

Krankenstand bezeichnet den Prozentsatz derjenigen Personen eines Kollektives (in der Regel wird der Krankenstand der gesetzlich versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgewiesen), die im Jahresdurchschnitt arbeitsunfähig gemeldet waren.

Angaben von privaten Krankenversicherungen sind im vorliegenden Indikator nicht enthalten. Über das Verhältnis von Arbeitsunfähigkeitsfällen zu Arbeitsunfähigkeitstagen kann eine Aussage getroffen werden, wie lange krankgemeldete Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer durchschnittlich ausfallen. In Verbindung mit dem Krankenstand kann abgeschätzt werden, wie hoch der Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist, die die krankheitsbedingten Ausfälle verursachen.

Da zu GKV-Mitgliedern keine Daten vorliegen, werden Angaben von Mitgliedern AOK PLUS, IKK classic sowie bis 2014 BKK Medicus mit Hauptsitz in Sachsen herangezogen. Der Indikator 3.28 weist alters- und geschlechtsspezifische Arbeitsunfähigkeitsfälle als eine auf je 100 000 versicherte AOK PLUS-, IKK classic- sowie bis 2014 BKK Medicus-Pflichtmitglieder bezogene Rate für das Berichtsjahr aus.

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