7.5 Inanspruchnahme des Krankheitsfrüherkennungsprogramms für Schulanfängerinnen und Schulanfänger in Sachsen

Datenhalter

Datenquelle

Schulaufnahmeuntersuchungen

Es gibt keine vergleichbaren Indikatoren im WHO- und OECD-Indikatorensatz. Im EU-Indikatorensatz sind Indikatoren zu Integral children´s health monitoring als Anteil der Kinder verschiedener Altersgruppen vorgesehen, die diese Angebote wahrnehmen.

Indikator 7.5 entspricht den Indikatoren 4.3 und 4.3a der früheren Fassungen des GMK-Indikatorensatzes. Für die Wahrnehmung der U9 (entspricht Indikator 4.3a (alt)) sind Vergleiche möglich. Internationale Vergleichbarkeit wegen Unterschieden in den nationalen Gesundheitssystemen ist nicht gewährleistet.

Periodizität

Jährlich, Bezugszeitraum ist das Schuljahr

Validität

Da sich die Indikatoren ausschließlich auf die Inanspruchnahme des Untersuchungsprogramms beziehen, ist im Hinblick auf die erfassten Daten von einer hohen Validität auszugehen. Die Validität der Daten ist auch davon abhängig, ob alle Schulanfängerinnen und Schulanfänger oder nur eine Teilmenge untersucht wurden und wie hoch der Anteil der untersuchten Schulanfängerinnen und Schulanfänger ist, die das Vorsorgeheft vorgelegt haben. Da die Zahl der Anspruchsberechtigten (gesetzlich wie privat krankenversicherte Kinder) nicht vorliegt, wird auf die Zahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger als Bevölkerungsbezug zurückgegriffen.

Kommentar

Der Indikator informiert über die Inanspruchnahme von Leistungen der Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus kann die vollständige Teilnahme am Untersuchungsangebot als Maß für gesundheitsbewusstes Verhalten der Eltern interpretiert werden. Zusätzliche Tabellen können für ausländische Schulanfänger auf Landesebene erstellt werden.

Es handelt sich um einen Prozessindikator.

Das gesetzliche Krankheitsfrüherkennungsprogramm für Kinder ist ein der Entwicklungsdynamik des Kindes angepasstes mehrteiliges Screening-Programm, das eine möglichst frühzeitige Aufdeckung wesentlicher Entwicklungsstörungen und Erkrankungen zum Ziel hat. Dadurch werden Therapiemöglichkeiten früher einsetzbar. Das Programm umfasst insgesamt 10 Untersuchungen. Zuletzt wurde am 1. Juli 1997 die J1 (1. Jugendgesundheitsschutzuntersuchung) in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen als Pflichtleistung aufgenommen.

Die Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen ist freiwillig. Die Inanspruchnahme und Ergebnisse dieser Früherkennungsuntersuchungen werden im Vorsorgeheft dokumentiert.

Die Neugeborenen-Untersuchungen U1 (Erstuntersuchung) und U2 (Basisuntersuchung am 3. bis 10. Lebenstag) werden in der Regel noch in der Geburtsklinik und damit bei nahezu allen Kindern durchgeführt; die folgenden Untersuchungen werden bei niedergelassenen (Kinder-)Ärztin bzw. beim niedergelassenen (Kinder-)Arzt angeboten. über ihre Inanspruchnahme berichtet Indikator 7.5.

Dabei wird eine Differenzierung nach den Untersuchungen im 1. Lebensjahr (U3: 4. bis 6. Lebenswoche, U4: 3. bis 4. Lebensmonat, U5: 6. bis 7. Lebensmonat, U6: 10. bis 12. Lebensmonat) sowie den in den folgenden Lebensjahren bis zum Schuleintritt angebotenen Untersuchungen (U7: 21. bis 24. Lebensmonat, U7A: 34. bis 36. Lebensmonat, U8: 46. bis 48. Lebensmonat, U9: 60. bis 64. Lebensmonat) vorgenommen. Im Rahmen der Schulaufnahmeuntersuchungen werden die Eintragungen im Vorsorgeheft durch den öffentlichen Gesundheitsdienst erfasst.

Indikator 7.5 bezieht sich auf die Anzahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger, die das Vorsorgeheft zur Schulaufnahmeuntersuchung vorgelegt haben. Die Bewertung erfolgt ausschließlich im Hinblick auf die Inanspruchnahme. Der Indikator 7.6 stellt die Inanspruchnahme der Untersuchungen U3 bis U6, U7, U7A, U8 und U9 im Regionalvergleich dar.