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3.88 Gestorbene infolge vorsätzlicher Selbstbeschädigung (Suizidsterbefälle) nach Alter und Geschlecht

Eckdaten

2022
Merkmal Einheit Insgesamt Weiblich Männlich
Sterbefälle infolge vorsätzlicher Selbstbeschädigung Anzahl 701 188 513
Sterbefälle infolge vorsätzlicher Selbstbeschädigung je 100.000 Einwohner/-innen Anzahl 17,2 9,1 25,6

Letzte Aktualisierung: 16.01.2024

Ausführliche Datentabelle zum Download

Metadatenbeschreibung

Datenhalter

Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Datenquelle

Todesursachenstatistik 
Fortschreibung des Bevölkerungsstandes

Vergleichbar mit den WHO-Indikatoren 1770 - 1785 120101 3 SDR, suicide & self-inflicted injuries, 0-64/100000 population/male/female, 65+/100000/ male/female. Vergleichbar mit dem OECD-Indikator Causes of mortality, Suicide and self-inflicted injury. Entsprechende EU-Indikatoren lauten: Cause-specific mortality, Suicide and intentional self-harm: Number of suicides/100 000 inhabitants in a year (mean population).

Der bisherige Indikator 3.9 ist mit dem vorliegenden Indikator vergleichbar.

Periodizität

Jährlich, 31.12.

Validität

Für die Registrierung der Sterbefälle ist die letzte Wohngemeinde, bei mehreren Wohnungen die Hauptwohnung des Gestorbenen maßgebend. Die Zahlen werden der Bevölkerungsstatistik und der Todesursachenstatistik der Länder entnommen. Die Todesbescheinigungen werden von dem zuständigen Einwohnermeldeamt an das Statistische Landesamt weitergeleitet, in dem die Kodierung der Todesbescheinigungen erfolgt. Daten über die Suizidsterbefälle gelten als relativ zuverlässig.

Kommentar

Die im Indikator ausgewiesenen vorsätzlichen Selbstbeschädigungen enthalten per Definition keine Suizidfälle der unter 10-Jährigen. Der Indikator zählt zu den Ergebnisindikatoren.

Suizid (Selbstmord)

Depressionen gelten als häufigster Grund für die Flucht in den Selbstmord. Untermauert wird diese Hypothese durch Untersuchungsergebnisse, wonach bei über 80 % aller Menschen, die einen Suizidversuch unternommen haben, eine aktuelle Depression bestanden hat. Zwei Altersgruppen im gesamten Altersspektrum sind besonders betroffen: Jugendliche und ältere Menschen.

Der Suizid ist nach dem Unfalltod die zweithäufigste Todesursache in der Altersschicht bis 29 Jahre. In Deutschland sterben zur Zeit täglich drei Kinder und Jugendliche durch Suizid. Weitere 40 Kinder versuchen jeden Tag, sich das Leben zu nehmen. Die Anzahl der jugendlichen Selbstmorde ist in Großstädten doppelt so hoch wie auf dem Land.

Die Selbstmordgefahr ist bei Schülerinnen und Schülern höher als bei Jugendlichen, die sich bereits in der Berufsausbildung befinden.

Der Alterssuizid - gemessen an den so genannten natürlichen Todesursachen – ist das zweite drängende gesellschaftliche Problem in diesem Zusammenhang. Unter den jährlich etwa 13 000 Menschen in Deutschland, die sich das Leben nehmen, ist jeder Dritte über 65 Jahre alt.

Die Suizidrate in der Altersgruppe der über 65-Jährigen ist in den vergangenen 25 Jahren um 13,5 % angestiegen. Hauptgrund dafür sind die zusehends komplexere Wirklichkeit, an der viele alte Menschen leiden, und der Umstand, dass etwa jeder Zweite der über 65-Jährigen allein lebt.

ICD 10 ausgewählte Diagnosegruppen

Der Indikator 3.88 enthält die absoluten Todesfälle und die auf die jeweilige durchschnittliche Wohnbevölkerung bezogenen, geschlechtsspezifischen Mortalitätsraten infolge vorsätzlicher Selbstbeschädigung (Suizidsterbefälle) (X60-X84), darunter die Todesfälle infolge von vorsätzlicher Selbstvergiftung durch Medikamente oder Drogen (X60 - X64) des Bundeslandes für das Berichtsjahr.

Die Suizidrate (Suizidmortalität) setzt die Anzahl der Suizide ins Verhältnis zu 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Zusätzlich erfolgt eine direkte Altersstandardisierung auf die Europabevölkerung (alt). Grundlage für die Tabelle bildet die amtliche Todesursachenstatistik.

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